Andreas Tschöke - Die Ergebnisse meiner bisherigen Ahnenforschung

Das Auswanderermuseum Ballinstadt in Hamburg

Wer die Zeit hat, sollte sich das unbedingt ansehen:

Das Auswanderermuseum Ballinstadt in Hamburg ist ein historischer Ort. Es sind die ehemaligen Auswandererhallen, in denen alle Emigranten, die über Hamburg ausreisen wollten, oft wochenlang auf ihre Ausreise warten mussten. Auch Joseph Tschöke und seine Familie mussten sich zwangsläufig hier einige Wochen aufhalten.

In dem jetzigen Museum werden sehr eindrucksvoll und hautnah die Schicksale der Emigranten, die Entwicklung Hamburgs als Emigrationszentrum und die Lebensbedingungen in den Auswandererhallen geschildert.

Die folgenden Bilder und Texte sind der Ausstellung entnommen.

 

"Staatliche Siedlungsgesellschaften, vor allem aus Südamerika, warben durch Vertreter in Europa direkt Auswanderer an. Ihnen wurde freies Land, Befreiung von Steuern und Militärdienst, manchmal sogar eine kostenlose Grundausstattung mit Vieh, Werkzeug und Wohnung versprochen.

Die Realität sah allerdings of anders aus: Das Land war kaum zu bewirtschaften, eine Grundausstattung gab es nicht.

Es wurde deshalb in Deutschland davor gewarnt, sich auf das Angebot solcher Gesellschaften einzulassen." (Ausstellungstext Ballinstadt Hamburg)

"Blumenau wurde am 2. September 1850 vom Chemiker und Apotheker Dr. Hermann Blumenau sowie 16 weiteren Einwanderern in der südbrasilianischen Provinz Santa Catarina als deutsche Siedlung gegründet - im damaligen Sprachgebrauch "Kolonie" genannt.

Die Mehrzahl der deutschen Einwanderer Blumenaus waren in ihrer alten Heimat Landarbeiter (Knechte) oder kleine Handwerker gewesen. In der Kolonie konnten sie nunmehr ein eigenes Stück Land erwerben, Ackerbau oder Viehzucht betreiben und ihr eigener Herr sein.

Blumenau liegt fern vom Äquator und bietet somit ein vergleichsweise erträgliches, subtropisches Klima.

Die Bedingungen für die frühen Siedler waren dennoch nicht einfach. Der Urwald müsste mühsam gerodet werden, ehe der Boden urbar gemacht werden konnte. Da die Region von indianischen Stämmen bewohnt war, kam es zudem wiederholt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Das soziale Leben in der Kolonie entwickelte sich dennoch schnell. Bereits früh wurde eine deutsche Kirche errichtet, ebenso eine eigene Schule. Neben Kirche und Schule gesellten sich später u.a. auch deutsche Turn-, Gesangs- und Schützenvereine.

Heute zählt die Stadt Blumenau 300.000 Einwohner; rund 20 Prozent von ihnen sind deutscher Abstammung. Fachwerkhäuser und deutsche Geschäfte prägen noch immer das Stadtbild. Alljährlich wird hier zudem das größte Oktoberfest ausserhalb Deutschlands gefeiert." (Ausstellungstext Ballinstadt Hamburg)